Die Wärmepumpe hat den Ruf, eine vergleichsweise kostspielige Heiztechnologie zu sein. Das mag auf den ersten Blick tatsächlich so sein: Beim direkten Vergleich der Anschaffungskosten schneidet die Wärmepumpe gegenüber einem Öl- oder Gasbrenner immer etwas ungünstiger ab. Der Gesamtvergleich aller Kosten – von der Anschaffung über die Betriebs- und Unterhaltskosten bis hin zur Amortisation – ergibt aber ein gänzlich anderes Bild. Erfahren Sie hier, wie Sie die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe budgetieren und vergleichen können.
Anschaffung und Installationskosten einer Wärmepumpe
Anschaffung und Installationskosten einer Luft/Wasser-Wärmepumpe
Anschaffung und Installationskosten einer Sole/Wasser-Wärmepumpe
Anschaffung und Installationskosten einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Was kostet mich eine Wärmepumpe im Monat und im Jahr?
Die Kosten für eine Wärmepumpe auf einen Blick
Wie sieht es mit den Kosten einer Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Heizsystemen aus?
Hat die Wärmeverteilung mit einer Fussbodenheizung Einfluss auf die Betriebskosten?
Wie kann ich mit einer Wärmepumpe zusätzlich Kosten einsparen?
Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage
Wärmepumpe in Kombination mit einer Solaranlage
Kann ich für die Anschaffung einer Wärmepumpe Fördergelder einkalkulieren?
Anschaffung und Installationskosten einer Wärmepumpe
Die Anschaffungs- und Installationskosten einer Wärmepumpe unterscheiden sich je nach Technologie – Luft/Wasser-, Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser Wärmepumpe – spürbar. Genauso deutlich verschieden sind sie aber auch bezüglich Leistungsfähigkeit und Effizienz.
Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Wärmepumpenarten im Vergleich
Anschaffung und Installation einer Luft/Wasser-Wärmepumpe
Die Luft/Wasser-Wärmepumpe ist einerseits der günstigste Weg, um von kostenlos und unbeschränkt verfügbarer Primärenergie aus der Umwelt (Luft) profitieren zu können. Beim Entscheid für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe kann andererseits aber nicht mit Spitzenwerten bezüglich Leistungsfähigkeit gerechnet werden.
Dank drei verschiedenen Bau- und Aufstellungsarten (Innen- oder Aussenaufstellung, Split-Bauweise) sind Luft/Wasser-Wärmepumpen dafür die flexibelsten Systeme bezüglich Platzierungsort und -bedarf. Sie eignen sich deshalb auch hervorragend für Sanierungsobjekte.
Zusätzlich zu den reinen Anschaffungskosten sind Aufwendungen für den elektrischen Anschluss und kleine bauseitige Anpassungen (insbesondere Mauerdurchbrüche für Leitungsführungen) zu budgetieren. Bei einer Sanierung muss auch der Rückbau des bestehenden Heizsystems (z.B. Abbau und fachgerechte Entsorgung eines Öltanks) einkalkuliert werden. Je nach Aufstellart und -ort ist auch eine (kostenpflichtige) behördliche Bewilligung einzuholen.
• Budgetbetrag Anschaffung: CHF 25'000
• Budgetbetrag Installation: CHF 17'500
Anschaffung und Installation einer Sole/Wasser-Wärmepumpe
Sole/Wasser-Wärmepumpen zeichnen sich vor allem durch Spitzenwerte bezüglich Effizienz aus, sind dafür etwas kostspieliger in der Anschaffung als eine Luft/Wasser Wärmepumpe.
Besonders zu beachten ist bei dieser Bauart die für den Betrieb erforderliche Tiefenbohrung für das Einbringen der Erdsonde zur Nutzung der Erdwärme. Die erforderliche Anzahl der Bohrungen sowie der Bohrtiefe ist abhängig von den geologischen Gegebenheiten sowie dem effektiven Wärmebedarf. Auch für Tiefenbohrungen sind kantonal und sogar kommunal unterschiedliche behördliche Bewilligungen (z.B. gewässerschutzrechtliche Bewilligung, Baubewilligung, Erdsonden-Gesuch) erforderlich.
• Budgetbetrag Anschaffung: CHF 23'500
• Budgetbetrag Installation*: CHF 16'500
Anschaffung und Installation einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Auch Wasser/Wasser-Wärmepumpen brillieren mit Spitzenwerten bei der Effizienz. Auch sie sind jedoch kostspieliger als eine Luft/Wasser-Wärmepumpe und sogar noch etwas teurer als Sole/Wasser-Wärmepumpen. Besonders unter ökologischen Gesichtspunkten jedoch können Wasser/Wasser-Wärmepumpen eine durchaus überlegenswerte Lösung sein. Das Grundwasser (oder, seltener, das Wasser eines Oberflächengewässers wie einem See oder einem Fluss) wird zur Nutzung der darin enthaltenen Wärme zum Verdampfer in der Heizungsanlage gepumpt, wo die Wärme in den Kältekreislauf und somit ans Heizsystem abgegeben wird. Bisher machen Wasser/Wasser-Wärmepumpen ca. 2% des gesamten Wärmepumpenmarktes aus – Kostentechnisch muss man im Vergleich zur Sole/Wasser-Wärmepumpe mit noch einmal ca. 10% Mehrkosten rechnen.
Für die Installation einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe gelten strenge Auflagen, um das angezapfte Grundwasser sicher zu schützen. Auch bei diesem Wärmepumpen-Typ sind kantonal und kommunal unterschiedliche Bewilligungen (z.B. gewässerschutzrechtliche Bewilligung, Baubewilligung, Erdsonden-Gesuch) Pflicht.
Was kostet mich eine Wärmepumpe im Monat und im Jahr?
Nebst den Anschaffungs- und den Installationskosten sollten, genauso wie bei allen herkömmlichen Heizsystemen, auch die Betriebskosten einkalkuliert werden. Und da trumpfen die Wärmepumpen gross auf! Kosten pro Monat, resp. pro Jahr, fallen eigentlich nur für den eingesetzten elektrischen Strom an. Und diese halten sich in bescheidenem Rahmen. Die Faustregel lautet: 25% Elektrizität + 75% Umweltwärme = 100% Heizwärme – wobei moderne Systeme in der Lage sind dieses Verhältnis schon deutlich zu.
Die Kosten für eine Wärmepumpe auf einen Blick
Nachfolgende Tabelle fasst die in den einzelnen Kapiteln bereits erwähnten ungefähren Kosten für den einfachen Vergleich zusammen.
Luft/Wasser-Wärmepumpe | Sole/Wasser-Wärmepumpe | |
---|---|---|
Anschaffungskosten (Systempreis) | CHF 25'000 | CHF 23'500 |
Installationskosten | CHF 17'500 | CHF 16'500 |
Wartungskosten (pro Jahr) | CHF 120 - CHF 600 | CHF 120 - CHF 600 |
Energiekosten (pro kWh) | CHF 0,05 | CHF 0,04 |
Energiekosten (total pro Jahr*) | CHF 1'000 | CHF 800 |
Betriebskosten pro Jahr | CHF 1'120 - CHF 1'600 | CHF 920 - CHF 1'400 |
* Berechnungsbasis: 20'000 kWh Wärmebedarf für ein EFH mit 150m2 beheizter Wohnfläche
Wie sieht es mit den Kosten einer Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Heizsystemen aus?
Wichtig für den Systementscheid ist auch der direkte Vergleich mit den am weitesten verbreiteten herkömmlichen Heizsystemen, der Ölheizung und der Gasheizung.
Auch hier zeigt sich, dass Wärmepumpen, abgesehen von den reinen Anschaffungskosten, allen anderen Systemen überlegen sind. Denn im Vergleich zu herkömmlichen Technologien (Öl- oder Gasheizung) überzeugen alle Wärmepumpen mit tiefen Energiekosten und sehr geringen Wartungskosten. Weitere Kosten für den Unterhalt – wie beispielsweise Tankreinigung, Kaminfeger oder Feuerungskontrolle – entfallen sogar ganz. Bereits ein kostengünstiger Servicevertrag sichert Ihnen die Langlebigkeit des Systems.
Luft/Wasser-Wärmepumpe | Sole/Wasser-Wärmepumpe | Ölheizung | Gasheizung | |
---|---|---|---|---|
Anschaffungskosten (Systempreis) | CHF 25'000 | CHF 23'500 | CHF 22'000 | CHF 20'000 |
Installationskosten | CHF 17'500 | CHF 16'500 | CHF 9'000 | CHF 9'000 |
Wartungskosten (pro Jahr) | CHF 120 - CHF 600 | CHF 120 - 600 | CHF 380 - 1'900 | CHF 380 - 1'900 |
Energiekosten (pro kWh) | CHF 0,05 | CHF 0,04 | CHF 0,11 | CHF 0,08 |
Energiekosten (total pro Jahr*) | CHF 1'000 | CHF 800 | CHF 2'200 | CHF 1'600 |
Betriebskosten pro Jahr | CHF 1'120 - CHF 1'600 | CHF 920 - CHF 1'400 | CHF 2'580 - CHF 4'100 | CHF 1'980 - CHF 3'500 |
* Berechnungsbasis: 20'000 kWh Wärmebedarf für ein EFH mit 150m2 beheizter Wohnfläche
Hat die Wärmeverteilung mit einer Fussbodenheizung Einfluss auf die Betriebskosten?
Fussbodenheizungen haben viel grössere Heizflächen als Radiatoren. Generell gilt – je grösser die Heizflächen sind, desto tiefer ist auch die benötigte Vorlauftemperatur für das Erreichen der gewünschten Raumtemperatur. Und je tiefer die benötigte Vorlauftemperatur ist, umso weniger Energie verbraucht Ihre Heizung – das heisst: ja man kann davon ausgehen, dass die Betriebskosten bei Fussbodenheizungen geringer als bei Radiatoren sind.
Alles zur Kombination Wärmepumpe und Fussbodenheizung erfahren
Deshalb: Eine Wärmepumpe spielt ihre Stärken vor allem dann aus, wenn tiefe Vorlauftemperaturen (z.B. bei einer Fussbodenheizung) gefragt sind. Selbstverständlich lassen sich mit jeder Wärmepumpe problemlos auch höhere Vorlauftemperaturen erzielen, je nach Art und Auslegung des Systems geht dies dann jedoch zulasten der Energieeffizienz.
Wie kann ich mit einer Wärmepumpe zusätzlich Kosten einsparen?
Nachdem der einzige Kostenfaktor im Betrieb einer Wärmepumpe der Verbrauch an elektrischem Strom ist, kann deshalb auch nur hier gespart werden – dies jedoch massiv.
Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage
Sobald Sie mit einer Photovoltaik-Anlage Ihren eigenen Strom produzieren, fällt nochmals ein wesentlicher Teil der Betriebskosten für die Wärmepumpe weg – eine durchaus überlegenswerte (und auch ökologisch höchst wertvolle) Systemergänzung. Falls Sie diese Kombination in Betracht ziehen, achten Sie beim Kauf der Wärmepumpe darauf, dass diese «PV-ready» ist.
Wärmepumpe in Kombination mit einer Solaranlage
Auch sehr interessant kann die Kombination mit einer Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung und, je nach Situation, sogar Heizunterstützung sein: Mit der Nutzung der Sonnenwärme für die Erwärmung des Brauchwassers wird die Wärmepumpe entlastet und dadurch Energie gespart.
Eine Gesamtsystem aus Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage und Solar-System wird aus ökologischer Sicht natürlich optimal, dürfte sich aber kostenseitig kaum mehr rechnen.
Kann ich für die Anschaffung einer Wärmepumpe Fördergelder einkalkulieren?
Für die Installation einer Wärmepumpe können Sie in der ganzen Schweiz Fördergelder beantragen. Diese fallen jedoch je nach Kanton sowie je nach Art und Dimensionierung der Wärmepumpe höchst unterschiedlich aus – die Spanne reicht dabei von knapp CHF 2'000 bis über CHF 20'000. Es lohnt sich also auf jeden Fall, vor der Realisierung eines Wärmepumpenprojekts detaillierte Informationen einzuholen – Vaillant unterstützt Sie dabei gerne mit Rat, Tat und grosser Erfahrung.
Fazit: Sind Wärmepumpen teuer?
Einfache Frage, einfache Antwort: nein. Zwar sind Wärmepumpen in der Anschaffung etwas kostspieliger als herkömmliche Heizungen. Diesen Nachteil machen sie aber mit tiefen Unterhalts- und Betriebskosten spielend wieder wett. Und zudem sind sie, ganz unabhängig von sämtlichen Kostenüberlegungen, sehr viel umweltschonender als eine Öl- oder eine Gasheizung.
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